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Entwicklung der Insekten

Lebenszyklus der Insekten

Der Lebenszyklus der Insekten verläuft nach einem Schema, das hier mit Bildern vom Siebenpunkt illustriert werden soll:


nach der Paarung legen die Weibchen Eier

aus der Puppe schlüpfen
erwachsene Insekten
aus den Eiern schlüpfen Larven

die Larven verpuppen sich
 
Die Verwandlung, die ein Insekt während des Heranwachsens durchläuft, wird als Metamorphose bezeichnet. Bei den geflügelten Insekten gibt es zwei alternative Entwicklungsweisen:
  • Unvollständige Metamorphose - die Larve ähnelt im wesentlichen der Imago.
    Solche Insekten nennt man hemimetabole Insekten.
    Beispiele: Libellen, Wanzen.
  • Vollständige Metamorphose - die Larve ähnelt nicht der Imago; in den Entwicklungszyklus wird ein Puppenstadium mit tiefgreifenden Umbauvorgängen eingeschoben.
    Solche Insekten nennt man holometabole Insekten.
    Beispiele: Käfer, Schmetterlinge, Hautflügler.
[Imago = erwachsenes Insekt]

Die Dauer der einzelnen Entwicklungsstadien kann sehr unterschiedlich sein. In der Regel leben die Larven wesentlich länger als die Imagines. Z. B.

  • lebt die Larve der Maikäfer etwa 4 Jahre, die Käfer nur etwa 1/4 Jahr;
  • leben die Larven des Plattbauch (Libelle) knapp 2 Jahre, die Libelle nur 3 Monate;
  • leben die Larven der amerikanischen Zikade Magicicada septendecim 17 Jahre, die Zikade nur einige Wochen.
In einigen Fällen kann aber auch die Imago länger als die Larve leben. Z. B.
  • leben die Zitronenfalter fast 1 Jahr, ihre Raupen nur etwa 1 Monat;
  • lebt eine Hummelkönigin etwa ein Jahr, ihre Entwicklung dauert nur etwa 1 Monat;
  • sollen die am längsten lebenden Imagines Termitenköniginnen sein, ihre Lebensdauer soll bis zu 90 Jahre betragen.
Insekten einer Art, die den Lebenszyklus in etwa gleichzeitig durchlaufen, werden als Generation bezeichnet. Da die Gesamtdauer des Lebenszyklus bei den einzelnen Arten sehr verschieden sein kann, können

Hummeln bilden eine Generation pro Jahr aus
Bei vielen Arten ist die Dauer des Lebenszyklus von den Umweltbedingungen abhängig, d. h.
  • unter guten klimatischen Bedingungen (in der Regel im Süden und in niedrigen Lagen) sind mehrere Generationen pro Jahr möglich,
  • unter schlechten klimatischen Bedingungen (in der Regel nördliche Lagen und im Gebirge oder Hochgebirge) wird nur eine Generation pro Jahr ausgebildet,
  • In Jahren mit günstigen Klima gibt es mehr Generationen, als in Jahren mit ungünstgem Klima;
  • Als Beispiel bilden der Große Kohlweißling und das Tagpfauenauge im Jahr normalerweise 2 Generationen aus, in Jahren mit warmen, trockenem Wetter gibt es aber 3 Generationen.
  • Bei Stechmücken kann unter günstigen Klimabedingunge der gesamte Lebenszyklus in 1 - 6 Tagen durchlaufen werden.
Für Insekten ungünstige Klimabedingungen machen oft eine Unterbrechung der Entwicklung notwendig. Solche Phasen, in denen fast alle Lebensvorgänge zur Ruhe kommen, werden als Diapause bezeichnet. Der Beginn einer solchen Entwicklungsunterbrechung ist an ein bestimmtes Entwicklungsstadium gebunden und wird häufig durch die Tagesdauer bestimmt. Obwohl einige Insektenarten auch zu anderen Jahreszeiten Ruhephasen einlegen, wird von fast allen in Mitteleuropa lebenden Insektenarten der Winter in einem solchen Ruhestadium verbracht.

Um die unwirtlichen Klimabedingungen während der Überwinterung zu überleben, haben die Insekten eine Reihe von Schutzstrategien entwickelt, indem die Überwinterung stattfindet

  • im Boden in frostfreien Schichten (z. B. Hummeln);
  • in tieferen Gewässern (z. B. Libellen);
  • in einem gesponnen Kokon (z. B. Götterbaumspinner);;
  • als Ei in gut schützenden Eikapseln (Ootheken) (z. B. Gottesanbeterin);
  • in geschützen Verstecken, wie
    • Höhlen,
    • Gebäude,
    • Holzstämme oder -äste (z. B. Bockkäfer).

Gut schützende Oothek, in der die Eier der Gottesanbeterin überwintern
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