Allgemeines:
Der Heldbock wird auch als Großer Eichenbock bezeichnet. Er wird in der 'Roten Liste
Deutschland' in die Gefährdungsklasse 1 (Vom Aussterben bedroht) eingeordnet.
Kennzeichen:
Schlanker schwarzer Bockkäfer mit sich nach hinten verschmälernden Flügeldecken, die
am Ende in rotbraun übergehen. Die kräftigen langen Beine sind besonders an den Schienen
und Füßen mit kurzen dunkelgrauen Härchen versehen. Das Männchen (siehe Bild oben) hat
über körperlange Antennen, das Weibchen etwa körperlange. Die Käfer sind nachtaktiv,
tagsüber verkriechen sie sich in den Fraßgängen, die von den Larven angelegt worden sind.
Länge:
24 - 53 mm
Entwicklung:
Die Brutbäume der Heldböcke müssen alt sein (Stammumfang über 1 m) und sollen nach
Süden frei stehen, damit sie der Mittagssonne ausgesetzt sind. Das Weibchen legt die Eier
in einen Rindenspalt eines solchen Baumes. In Abhängigkeit von der
Temperatur schlüpfen nach 8 - 21 Tagen die Larven. Die junge Larve mit einer Länge von
zunächst 2 - 4 mm frißt sich durch die Rinde und überwintert dort. Danach frißt sie im
Bastteil und im Splintholz weiter und erreicht bis zum nächsten Winter eine Länge von
ca. 60 mm. Nach dem zweiten Überwintern wächst sie bis auf 70 - 100 mm, dringt in das
Holz vor und verpuppt sich in einem hakenförmigen Hohlraum. Die Käfer schlüpfen oft
schon im Herbst, überwintern aber noch im Baum und erscheinen erst im Frühjahr. Ihre
Lebensdauer beträgt dann noch 1,5 - 2 Monate. In dieser Zeit findet die Paarung
(siehe Bild 2) statt.
Die Entwicklung kann sich bis auf 5 Jahre ausdehnen.
Ernährung:
Die Larve ernährt sich von Eichenholz (teilweise auch von anderen Laubgehölzen),
der Käfer liebt ausquellenden Pflanzensaft.
Verbreitung:
Europa, Kleinasien, Kaukasus, Nordafrika
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