Die meisten räuberisch lebenden Insekten (Prädatoren) erbeuten andere Insekten als Nahrung. Sie werden
entomophage Insekten genannt.
Räuberisch lebende Insekten gibt es vor allem in den folgenden Ordnungen:
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Eine Raubfliege hat einen Schmetterling erbeutet
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Um an Nahrung zu gelangen muß der Räuber die Beute
- suchen,
- erkennen,
- überwältigen und
- verzehren.
Für diese gesamte
Handlungskette sind alle Organe des Räubers, insbesondere die Sinnesorgane, die Beine und die Mundwerkzeuge,
angepaßt.
Die Suche kann aktiv erfolgen durch
- Umherlaufen (z. B. Laufkäfer),
- Umherfliegen (z. B. Libellen),
- Umherschwimmen (z. B. Gelbrandkäfer).
Die Suche kann aber auch passiv, d. h. durch Lauern erfolgen (z. B. Gottesanberinnen).
Das Erkennen der Beute erfolgt bei Räubern, die am Tag jagen, durch Sehen, also visuell. Zu diesem Zweck
haben diese Insekten besonders gut ausgebildete
Komplexaugen, die zum Beispiel bei den Libellen
riesengroß sind und aus 10 000 - 30 000 Einzelaugen bestehen. Andere Räuber nutzen mechanische Reize oder
Geruchs- und Geschmacksreize, um ihre Beute zu erkennen.
Dann muß die Beute möglichst schnell angegriffen und nach dem Überwältigen festgehalten werden.
Dazu dienen sehr schnelle Greifwerkzeuge, z. B. die Fangbeine der Gottesanbeterinnen.
Zum Verzehren dienen die kräftigen Mundwerkzeuge. Beim Kauen wird oft Verdauungssekret abgegeben, so dass
Teile der Beute verflüssigt und aufgesogen werden. Stechende Räuber injizieren Speichel in die Beute, der diese
schnell tötet. Die Beute wird dann durch Verdauungssekret verflüssigt und ausgesogen.
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Räuber in Lauerstellung: Gottesanbeterin
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