- Schon im Altertum hatten Insekten in den verschiedensten
Kulturen eine große Bedeutung;
- Das älteste Interesse des Menschen an den Insekten ist mit dem Nutzen oder Schaden dieser Tiere verbunden,
d. h. die Entomologie wurde vollkommen vom Nützlichkeitsprinzip bestimmt;
- Demgegenüber ist die Freude am Beobachten ein Kennzeichen schon der alten Griechen, obwohl nach wie vor
die Frage der Nützlichkeit eine große Rolle spielte;
- Rein wissenschaftlich-philosophische Fragestellungen führten bei den Römern zur Begründung der Biologie
als Wissenschaft, in der die Entomologie einen wichtigen Baustein darstellte;
- Das Mittelalter ist durch einen völligen Verfall der Entomologie und das Fehlen eigener
Beobachtungen und Forschungen auf diesem Gebiet gekennzeichnet;
- Das änderte sich erst mit dem Beginn der Neuzeit (etwa ab 1492 - Entdeckung Amerikas).
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Arbeitszimmer eines Entomologen um 1736
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- Die Reisen in fremde Länder haben die Kenntnisse über Insekten stark erweitert;
- Die zunehmende Kenntnis von Insektenarten, ihrem Aufbau und ihrem Verhalten führte auch zu einem großen
Wirrwar in der entomologischen Literatur, so dass eine Systematisierung der Erkenntnisse aller von den Einzelnen
gewonnener Resultate zu einer unbedingten Notwendigkeit wurde;
- Diese Systematisierung erfolgte im Wesentlichen durch Linné Mitte des 18. Jahrhunderts;
- Das entomologische Wissen vermehrte sich sehr stark, so dass einzelne Wissenschafler nicht mehr die gesamte
Entomologie überblicken konnten. Das führte zur Spezialisierung auf folgende Gebiete:
- Insektenfauna einzelner Länder oder Gebiete;
- Insektenfauna einzelner Ordnungen oder auch Familien, insbesondere
- der Schmetterlinge,
- der Käfer,
- der Hautflügler,
- der Zweiflügler;
- einzelne Zweige der Entomologie, insbesondere
- der Anatomie und Morphologie,
- der Verhaltensforschung, u. a.
- Nahrungsverhalten,
- Instinkt,
- Vererbung,
- Kommunikation,
- Parasitismus;
- der medizinischen, bzw. veterinärmedizinischen Entomologie,
- der Forstentomologie,
- der Paläoentomologie,
- der Evolution und Phylogenie,
- der Schädlingsbekämpfung, insbesondere der biologischen Schädlingsbekämpfung;
- Obwohl die Jahrhundertwenden keine Stufen in der Entwicklung der Entomologie darstellen, wird hier die Entwicklumg
der Entomologie aus praktischen Gründen nach Jahrhunderten unterteilt dargestellt;
- Es wird
beschrieben;
- Die Entwicklung der Entomologie ist mit den Namen großer Naturforscher verbunden, die entweder direkt als Entomologen
wichtige Bausteine zur Entwicklung der Entomologie geliefert oder aber durch wichtige allgemeine biologische
Prinzipien großen Enfluß auf die Entwicklung der Entomologie genommen haben;
- Von diesen sehr zahlreichen Vertretern wird hier ein kleiner Teil etwas näher vorgestellt, wobei die
mitteleuropäischen Entomologen sicher etwas überproportional vertreten sind:
- Ulisse Aldrovani,
- Marcello Malpighi,
- Maria Sybilla Merian,
- Johann Leonhard Frisch,
- René-Antoine Ferchault de Réaumur,
- August Johann Roesel,
- Carl von Linné,
- Johann Christian Fabricius,
- Julius Theodor Christian Ratzeburg,
- Jean Henri Fabre,
- Edmund Reitter;
- Ernst Urbahn;
- In neuester Zeit haben auch eine Reihe technischer Neuerungen zum Erkenntnissgewinn für die Entomologie
beigetragen. Als Beispiel wird das Rasterelektonenmikroskop
beschrieben.
Anmerkung:
Die Angaben zur Geschichte der Entomologie in der Insektenbox stützen sich ganz wesentlich
auf:
'Materialien zur Geschichte der Entomologie bis Linné', Bd. I und II von F. S. Bodenheimer
W. Junk, Berlin: 1928 und 1929
'History of Entomology'
Annual Review of Entomology - Suppl. 1973
'Geschichte der Biologie'
Herausgegeben von Ilse Jahn
3. Auflage, 2004
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