Allgemeines:
Die Rostrote Mauerbiene wurde zum Insekt des Jahres 2019 gekürt.
Die Rostrote Mauerbiene ist sehr vielseitig bei der Wahl ihrer Nistorte und gehört
deshalb meist zu den ersten Besiedlern von künstlichen Nisthilfen. Sie wurde bis vor kurzem
mit dem wissenschaftlichen Namen Osmia rufa bezeichnet.
Kennzeichen:
Der Körper ist dunkelbraun mit leichtem grünen Metallglanz. Die Behaarung beim
Weibchen (siehe Bild oben) ist am Kopf schwarz, in der Mitte hellbraun und am Hinterleibsende schwarz.
Außerdem weist das Weibchen unter den Fühlern 2 Hörner auf. Das Männchen (siehe Bild 2) ist etwas
kleiner und hat eine gelb behaarte Stirn.
Körperlänge:
9 - 14 mm
Lebensraum:
An Waldrändern und im offenen Gelände, in Hausgärten von Siedlungsgebieten.
Entwicklung:
Die Bienen erscheinen im März, die Männchen etwa 2 Wochen vor den Weibchen.
Nach der Paarung (siehe Bild 3) legen die Weibchen in Hohlräumen
unterschiedlichster Art (Ritzen, Fraßgänge in Totholz, Bambusrohr, Schilfstengel) Nester aus Lehm an.
In rohrförmigen Hohlräumen von 0,5 - 1 cm werden sogenannte Liniennester angelegt, die aus einzelnen
hintereinanderliegenden Zellen bestehen. Die Zellen sind durch Lehmwände voneinander
getrennt. In jeder Zelle befinden sich ein etwa 2 mm großes Ei und ein Nahrungsvorrat
aus einem Pollen-Nektar-Gemisch, wobei für diesen Vorrat die Biene pro Zelle etwa 10 - 15
Sammelflüge durchführt. 10 Tage nach der Eiablage schlüpft die Larve, die sich von
dem Pollen-Nektar-Gemisch ernährt. Im Hochsommer ist der Nahrungsvorrat aufgebraucht
und die Larve verpuppt sich in einem dunkelbraunem Kokon. Schon nach etwa einem Monat
schlüpft die erwachsene Biene, bleibt aber bis zum nächsten Frühjahr im Kokon.
Zuerst verlassen die Männchen das Nest. Deshalb befinden sich die Eier, aus denen sich
Männchen entwickeln, in einem Liniennest immer vorn.
Ernährung:
Pollen und Nektar von verschiedenen Blütenpflanzen.
Verbreitung:
Süd- und Mitteleuropa, Transkaukasien.
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