Kennzeichen:
Bei allen Furchenbienen ( = Gattung Halictus) findet sich auf dem 5. Tergit des Hinterleibs
eine kahle Längsfurche. Die Weibchen von Halictus rubicundus sind an den gelben und gelb
behaarten Füßen, aber auch an den schmalen weißen Endbinden auf den Hinterleibstergiten zu
erkennen.
Körperlänge:
8 - 12 mm
Lebensraum:
Waldränder, Magerwiesen, Sand- Kies- und Lehmgruben in sonnigen Lagen.
Entwicklung:
Die Furchenbiene Halictus rubicundus lebt in kalten Klimagebieten solitär, d. h. ein
einzelnes Weibchen pro Nest versorgt die Brut. In warmen Klimagebieten lebt sie sozial, d.
h. in einem Nest versorgen mehrere Weibchen die Brut, aber nur eins davon legt Eier. In
dazwischenliegenden Klimagebieten gibt es sowohl solitär als auch sozial lebende Bienen.
In warmen Gebieten erscheint ab Anfang April ein überwintertes Weibchen und gräbt ein Nest
in den Boden, das aus einem nach unten gerichten, 7 - 12 cm langen Gang besteht, von dem aus
waagerecht liegende Brutzellen ausgehen. In jede Brutzelle wird von der Nestgründerin ein
Pollenklumpen eingebracht und ein Ei darauf abgelegt. Nach kurzer Zeit schlüpfen die
madenähnlichen Larven, aus denen sich Weibchen entwickeln. Danach wird der senkrechte Gang
nach unten verlängert und in doppelter Tiefe werden neue Brutzellen angelegt. Diese werden von
allen Weibchen mit Pollenklumpen versorgt, aber nur die Nestgründerin legt Eier darauf ab. Aus
diesen Eiern entwickeln sich männliche und weibliche Bienen. Nach der Begattung überwintern
nur die jungen Weibchen, während die Bienen der alten Generation und die Männchen absterben.
In kalten Gebieten erscheinen die überwinteten Weibchen erst später, graben auch ein Nest,
sammeln Pollen und legen Eier. Aber in diesem Fall entwickeln sich gleich männliche und
weibliche Bienen und nach der Begattung überwintern die befruchteten Weibchen. Ob aus einer
Brut nur Weibchen oder Bienen beiderlei Geschlechts schlüpfen, hängt von der Tageslänge
bei der Eiablage ab. Im Frühjahr (= kurze Tage) entstehen nur Weibchen, im Sommer (= lange
Tage) entstehen Männchen und Weibchen.
Ernährung:
Pollen und Nektar von vielen Blütenpflanzen, darunter Margariten, Rainfarn, Distelarten.
Verbreitung:
Europa bis zum 68 Breitengrad, in Südeuropa nur in höheren Lagen, Asien, Nordamerika.
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