Allgemeines:
Die Große Kerbameise wurde zum Insekt des Jahres 2011 gekürt.
Kennzeichen:
Die Großen Kerbameisen sind im wesentlichen braun schwarz gefärbt. Ihre Taille ist
auffallend rot und durch das stielartige erste Segment des Hinterleibs besonders lang. Hier befindet sich eine aufrechte
Schuppe, die eingekerbt ist, daher der Name der Ameise. Auch der Kopfhinterrand ist eingebuchtet, woran die Kerbameise
gut zu erkennen ist.
Körperlänge:
7 - 8 mm
Lebensraum:
Magerrasen mit einzelnen Gehölzen, Waldlichtungen und -ränder.
Entwicklung:
Die Großen Kerbameisen gehören zu den staatenbildenden Insekten, wobei einige Hunderttausend Individuen, vor allem
Arbeiterinnen, in einem Nest leben. Das Nest reicht tief in die Erde und besteht oberirdisch aus einem Haufen vertrockneter
Grashalme. Die Arbeiterinnen schaffen Nahrung heran, bauen und verteidigen das Nest. Dabei
verständigen sie sich über Düfte und Körperkontakte (siehe Bild 2).
Im Bau können mehrere Königinnen leben. Sie halten sich tief im Bau auf, legen die Eier und werden von
den Arbeiterinnen versorgt. Die Arbeiterinnen sind auch für die Aufzucht der Brut verantwortlich. Oft sieht man die Ameisen
beim Transport der Larven (siehe Bild 3), die fälschlicherweise meist als Ameiseneier bezeichnet
werden. Während normalerweise aus den Larven Arbeiterinnen schlüpfen, entstehen von Juni bis August auch Jungköniginnen
und männliche Tiere, die geflügelt sind und sich auf den Hochzeitsflug begeben. Kurz nach der
Paarung verenden die Männchen, während die Jungköniginnen zu ihrem Nest zurückkehren, dort die Flügel abwerfen und die
Kolonie erweitern. Einige Jungköniginnen kehren nicht zurück zu ihrem Nest, sondern bilden einen neuen Staat, indem sie in die
Nester von Formica fusca oder Formica lemani eindringen, die dortige Königin abtöten und dann ihre eigene Brut von den
fremden Arbeiterinnen aufziehen lassen. Diese Form der Nestgründung wird als Sozialparasitismus bezeichnet. Wenn die
erste Generation von Arbeiterinnen der Großen Kerbameisen geschlüpft sind, übernehmen sie die weitere Gestaltung des Nestes
(siehe Bild 4).
Ernährung:
Honigtau, Aas, Insekten, z. B. Raupen.
Verbreitung:
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