Hautflügler mit der Honigbiene, den Hummeln und vielen solitär, d. h.
einzeln lebenden Wildbienen sind die bedeutendsten Blütenbestäuber und deshalb in
jedem Garten gern gesehen. Allerdings gehören hierher auch die Wespen und
Hornissen, die wegen Ihrer Fähigkeit den Menschen zu stechen als
Garten-Untermieter eher unerwünscht sind.
Zu den Wildbienen zählen auch die Holzbienen.
Sie sind groß und schwarz und erinnern an Hummeln, die auch zu den Hautflüglern
zählen. Sie nisten in selbst genagten Gängen. So findet man ihre Nester in Totholz, in das sie auch
oftmals mehrere parallele Gänge arbeiten. Sie fressen sich in Holzverkleidungen von Häusern, Veranda-Decken, Holzschindeln
und Zaunpfählen, was teilweise erheblichen Schaden bedeuten kann.
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Viele Wildbienen ziehen ihre Nachkommen in unterschiedlichen Hohlräumen auf. Als
Nistplätze können dienen:
- Spalten in Holz und Mauern;
- Rindenritzen;
- Röhrenbündel aus markhaltigen oder hohlen Pflanzenstengeln, z. B. Holunder, Brombeere,
Schilfrohr, Bambusrohr;
- alte Bohrgänge holzbewohnender Insekten in toten Bäumen oder Baumstümpfen;
- künstliche Nisthölzer aus unbehandelten Kantholz- oder Stammstücken mit 7 - 10 cm
tiefen Bohrungen mit einem Durchmesser von 3 - 10 mm. (Die Bohrungen müssen glatt sein,
deshalb möglichst Hartholz, wie Eiche, Buche oder Esche verwenden);
- kleines Insektenhaus: In einem Bretterrahmen werden Baumscheiben und Schilfhalme
eingesetzt und die Zwischenräume mit Lehm verfüllt (siehe Abbildung rechts).
- die Nisthilfen sollten an sonnigen, regengeschützten Plätzen aufgestellt werden;
- für Erdbrüter sollte man kleine mit sandigem Lehm aufgeschüttete Böschungen anlegen;
- für andere Arten sind Trockenmauern ein idealer Lebensraum.
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Schilfrohr-Bündel an einem Ast
Insektenhaus in einem Bretterrahmen
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Nisthaus für Wildbienen des ÖKOWERK Berlin e. V. |
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Die staatenbildenden Hummeln sind besonders fleißige Blütenbestäuber. Im
Gegensatz zu den Honigbienen fliegen sie auch bei regnerischem und kaltem Wetter und
befruchten auch in einem verregneten Frühjahr die Obstbäume.
Ab März kann man Hummelköniginnen beobachten, die dicht über dem Boden fliegen und nach
Nistmöglichkeiten suchen, um ein neues Hummelnest zu gründen. Leider finden sie oft
keine geeigneten Hohlräume. Man kann den Hummeln das Ansiedeln erleichtern, indem
man ihnen künstliche Nistgelegenheiten anbietet. So
kann man bei der Schwegler GmbH
Holzbetonnistkästen käuflich erwerben. Mit relativ einfachen Mitteln kann man aber auch
geeignete Kästen selber bauen. Vorschläge und Bauanleitungen, sowie viele Tipps
zur Aufstellung der Kästen finden Sie bei
www.hymenoptera.de. |
Leider stechen einige Hautflügler den Menschen, insbesondere Bienen, Wespen und Hornissen und im geringerem
Maße auch Hummeln. Die Gefahr dabei wird meist stark überschätzt.
Empfehlungen zur Vermeidung von Stichen und Maßnahmen nach einem Stich werden in der
Insektenfibel dargelegt.
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