Sehr viele Insekten-Fossilien werden in Bernstein gefunden, von dem es weltweit etwa 100 Lagerstätten gibt.
Bernstein ist versteinertes Harz, das von Bäumen stammt, die vor vielen Mio. Jahren gewachsen sind. Vor dem
Festwerden des Harzes sind oftmals Tiere oder Pflanzenteile am Harz festgeklebt und vom Harz eingeschlossen worden.
Dann sind sie gemeinsam mit dem Harz versteinert und geben uns heute Auskunft über die damalige Flora und Fauna.
Einschlüsse in Bernstein nennt man Inklusen.
Da durch Harz nur kleine Tiere den Tod fanden, sind hier Insekten, insbesondere Mücken, Termiten, Langbeinfliegen
und Ameisen, überproportinal vertreten. Solche Fossilien sind einzigartig in bezug auf Erhaltung von Feinstrukturen
und deren Beobachtungsmöglichkeiten, wie das
nebenstehende Foto zeigt. Oft ist Bernstein durchsichtig, aber selbst Fossilien in undurchsichtigem Bernstein können
bei Durchstrahlung mit intensiven Synchotron-Röntgenstrahlen sichtbar gemacht werden.
Hochauflösende Computer-Tomographie-Geräte können 3-D-Bilder von Inklusen erstellen, die
Auflösungen im Mikrometer-Bereich und darunter ermöglichen. Dabei wird der Bernstein nicht zerstört und die Bilder
sind unabhängig von der Klarheit des Bernsteins und von eventuellen Rissen oder anderen Inklusen.
Der Libanon-Bernstein gilt als der älteste Bernstein, der Insekten-Inklusen aufweist. Er ist vor etwa 120 - 130
Mio. Jahren entstanden (Kreide-Zeit).
Erst vor kurzem wurden Insekten-Inklusen in Afrika (Äthopien) in Bernstein durch ein internationales
Forscherteam entdeckt. Dieser Bernstein ist etwa 95 Mio. Jahre alt (Kreide-Zeit). Es wurden Inklusen von 13
Insektenfamilien gefunden, darunter auch das rechts abgebildete Insekt aus der Ordnung der Fransenflügler (Thysanoptera).
Besonders viele Insekten-Inklusen wurden im Baltischen Bernstein gefunden. Dieser Bernstein wird vor allem
an der Ost- und Nordseeküste gefunden, kann aber auch in unterirdischen Lagerstätten auftreten. Dieser Bernstein
hat ein Alter von 40 - 50 Mio. Jahren, d. h. er gibt Auskunft über die Insektenwelt des Eozäns. Als Beispiel
wird rechts ein in Bernstein eingeschlossener Sumpfkäfer (Scirtidae) gezeigt, der 3,2 mm lang ist.
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